Nahrungsmittelallergie und Nahrungsmittelunverträglichkeit
sind nicht dasselbe.

Schätzungsweise jeder fünfte Bundesbürger glaubt, dass er bestimmte Nahrungsmittel nicht verträgt. Tatsächlich leiden allerdings nur zwei bis drei Prozent der erwachsenen Bevölkerung und vier bis sechs Prozent der Kinder an einer Nahrungsmittelallergie.

Daneben gibt es viele Menschen mit einer Nahrungsmittel-
unverträglichkeit bzw. Intoleranz, ein aus medizinischer Sicht vollkommen anderes Krankheitsbild.

Während eine Allergie durch eine Abwehrreaktion des Körpers hervorgerufen wird, bei dem das Immunsystem fälschlicherweise auf bestimmte Stoffe im Essen (die Allergene) anspringt, basiert eine Unverträglichkeit auf einem Fehler im Stoffwechsel. Häufig sind wie etwa bei der Fruktose- oder Laktoseunverträglichkeit bestimmte Enzyme defekt oder es mangelt an Transportereiweißen, so dass der Stoff nicht richtig abgebaut werden kann.

Vorsicht vor Abzocken!

Das Immunsystem ist an dieser Reaktion nicht beteiligt!

Die häufige Unverträglichkeit kann ein IgG-Test auf Antikörper demnach nicht erkennen – ebenso auch nicht eine Austestung mittels Bioresonanz.

Im Zusammenhang mit Lebensmitteln sieht man bei einem IgG-Test und der Bioresonanz sogar Risiken. Der Test untersucht Hunderte Lebensmittel. Der Patient bekommt anschließend eine lange Liste mit all jenen Nahrungsmitteln, die er fortan nicht mehr essen soll. Dadurch kann es zu einem Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen kommen. Insbesondere im Kindes- und Jugendalter darf man das nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Immunglobuline der Klasse G (IgG) werden meist im Zusammenhang mit einer längeren Kontaktdauer gebildet (wie z.b. durch den Kontakt von Nahrungsantigenen mit dem Immunsystem im Dünndarm) und korrelieren nicht mit dem dazugehörigen IgE Titer. Vielmehr gelten sie als Biomarker für eine Immuntoleranz gegenüber dem Antigen.

Hier ein einfaches Beispiel:
Im Blut-Serum von Imkern, welche im Rahmen ihres Berufes oft von Bienen gestochen werden, konnte eine erhöhte Menge an IgG4 Antikörper gegen Bienengift festgestellt werden, ohne dass diese unter einer Allergie leiden.

Alle großen professionellen Zusammenschlüsse von Allergologen wie

  • die European Academy of Allergology and Clinical Immunology
  • die deutsche Gesellschaft für Allergie und Klinische Immunologie
  • der Ärzteverband Deutscher Allergologen
  • die Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin
  • die Österreichische Gesellschaft für Allergologie und Immunologie
  • und die Schweizerische Gesellschaft für Allergologie und Immunologie

sprechen sich eindeutig gegen IgG bzw. IgG4 Antikörper-Tests oder Bioresonanz-Austestungen, zur Abklärung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten aus.

Sie befinden diese Tests als ungeeignet und lehnen diese ab!

Eine Fehldiagnose führt bei Betroffenen zu Unsicherheit und einer ungerechtfertigten Einschränkung der Diät und richtet somit deutlich mehr Schaden als Nutzen an.

Wie stellt man eine Nahrungsmittel-Intoleranz fest:

Wenn Sie der Meinung sind, an einer Nahrungsmittelintoleranz zu leiden, führen Sie bitte über mindestens 1 Monat ein Ernährungstagebuch. Schreiben Sie alles auf WAS Sie essen, WANN Sie es essen und WO Sie essen. Wenn Beschwerden auftreten notieren Sie umgehend WANN diese aufgetreten sind und um welche Beschwerden es sich handelt.

Mit diesem Ernährungstagebuch kommen Sie anschließend zu uns bzw. gehen Sie zu einem anderen Ernährungsexperten (Diätologe oder Ernährungswissenschaftler). Dies ist die beste und zuverlässigste Art, eine Unverträglichkeit bzw. Intoleranz zu erkennen!

Wir können mit Ihnen anschließend den weiteren Verlauf bzw. Therapieansatz ausarbeiten.

FAKT IST:
Sofern Sie etwas essen und keine Beschwerden danach auftreten, vertragen Sie dieses Lebensmittel auch!

Schränken Sie sich nicht mit langen unnötigen Lebensmittel-Listen ein (Bioresonanz, IgG-Tests)

By |2019-01-03T14:21:48+01:00Juni 9th, 2016|